Pilzbestimmung |
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Vorsicht Wurden Pilze nicht zweifelsfrei erkannt, sind sie für den Verzehr nicht zugelassen. Will man die Pilze zu Hause bestimmen, sollte man sie separat transportieren. |
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Um unbekannte Pilze sicher bestimmen zu können, müssen einige Regeln beachtet werden. 1. Fundort genau ansehen: Wo wächst der Pilz? - auf dem Boden, welche Pflanzen wachsen in der Nähe (Baumart) -auf Holz (Holzart und Baumart), lebend, tot, morsch 2.Pilze vorsichtig herausdrehen, auf dem Erdboden wachsende Pilze nicht abschneiden, etwa 3-4 Exemplare unverletzt einsammeln, getrennt von anderen Pilzen in einem luftdurchlässigen Behälter transportieren. Bestimmung zu Hause oder bei einem Pilzberater. |
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3. Nebenstehende Makromerkmale dienen der Bestimmung, durch unvorsichtiges Anfassen dürfen diese Merkmale nicht beschädigt werden. (besonders Stielfarbe und -zeichnung).
Fertigt man Fotos an, sollten möglichst alle Merkmale abgebildet werden. Eine Bestimmung nach Fotos allein ist in der Pilzberatung nicht zulässig. Es müssen immer Frischpilze vorliegen. |
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4. Bei Blätterpilzen sind die Lamellen genau zu betrachten |
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5. Wichtig sind nun die Lamellenfarbe bzw. die Sporenfarbe. Um die Sporenfarbe zu bestimmen legt man einen abgeschnittenen Pilzhut auf ein Blatt Papier (mit einem Glas oder einer Schale abdecken). Kann man die zu erwartende Sporenfarbe nicht einschätzen, sollte man ein zweigeteiltes Blatt (schwarz-weiß) benutzen.
Für eine exakte Bestimmung sind oft auch Farbreaktionen bzw. Untersuchungen mit dem Mikroskop erforderlich. Für den Speisepilzsammler ist der Aufwand zu groß, denn Pilze, die man bestimmen mußte, isst man nicht! Man isst nur Pilze, die man erkennt und weiß, dass sie essbar sind! |
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Sporen der Sommer-Trüffel - (Sporenbilder bei 1500 facher Vergrößerung aufgenommen). - Sporen der Riesen-Lorchel |
Eingang zur Beratungsstelle |
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Fürstenberger Str.8 |
Schaufenster und Aufsteller |
Grundsätzlich sollte man zur Pilzberatung mit 3 - 4 unversehrten, typischen Vertretern (Ganz junge und überalterte Exemplare bleiben stehen!) erscheinen. Wenn man die Regeln beachtet, die zur Pilzbestimmung genannt wurden, wird die Bestimmung in den meisten Fällen zum Erfolg führen. In einem guten Pilzjahr werden in der Beratungsstelle in Feldberg über 250 Personen beraten und dabei über 750 Bestimmungen durchgeführt. Auf Wanderungen und Ausstellungen wird die Zahl nicht festgehalten. Obwohl dabei auch viele Arten bestimmt und Tipps zu ihrer Verwertbarkeit und Zubereitung gegeben werden. Beswonders häufig meldeten sich auch Eltern, Tagesmütter, Kindergärten, selten auch Schulen, und bitten um Klärung, ob die von den Kindern roh verzehrten Pilze giftig sind und Probleme bereiten können. Jeder sollte aber bedenken, dass nicht alle als essbar bekannten Pilzarten von allen Personen vertragen werden. Beachtet werden muss, dass Pilze immer ausreichend gegart werden. Viele Arten enthalten Stoffe, die für uns schädlich sind, die aber beim ausreichenden Erhitzen zerstört werden. Auch sollte man keine überalterten Pilze verzehren. Alte Pilzbücher enthalten oft gute Abbildungen, die Aussage über die Essbarkeit ist aber ständig zu überprüfen.
Auch reichliche Mahlzeiten und unzureichendes Garen können zu unechten Pilzvergiftungen führen.
Hinweise zum Suchen und Sammeln:
Der Text in dem Artikel dieses Links vermittelt uns, dass Pilze, wie die im Text besprochenen Sommersteinpilze, zur Bildung von Fruchtkörpern bestimmte Temperaturen benötigen, so erscheinen sie besonders zeitig an Südhängen, hier erwärmt sich der Boden am schnellsten. Wenn die Bäume das Austrocknen durch den gespendeten Schatten verhindern und eine gleichbleibende Feuchte herrscht gibt es in manchen Jahren Massenvorkommen begünstigter Arten (Pilzschwemme). Will man beim Suchen und Sammeln von Pilzen Erfolg haben, sollte man nicht nur die Jahreszeit und die Witterung beachten, man muss auch die Standortansprüche der einzelnen Arten kennen.
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Zur Beratung möglichst 3 - 4 Exemplare je Art vorlegen und nichts abschneiden! Pilzstücke dürfen nicht bestimmt werden!
"Stark verschmutzte, verdorbene, zerbrochene oder unvollständige Pilze werden niemals zum Verzehr zugelassen."
(Leitfaden für Pilzsachverständige - Herausgeber:
Deutsche Gesellschaft für Mykologie (DGfM) e,V. und Landesgesundheitsamt Mecklenburg Vorpommern)
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als Pilzberater teilen wir die Pilze gern in vier Gruppen ein.
- Giftpilze:
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Sie enthalten Stoffe, die in unserem Körper unerwünschte Reaktionen verursachen bis hin zum Versagen einzelner Organe oder Todesfällen. |
- Keine Speisepilze:
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Sind Pilze, die zwar keine oder geringe hitzelabile Giftstoffe enthalten, die sehr klein, holzig bzw. zäh sind. Die unangenehm (bitter, scharf usw.) schmecken und riechen oder erst nach einer besonderen Zubereitung, durch die unverträgliche Stoffe entfernt werden, verträglich sind |
- Speisepilze: |
Sie werden gegart von den allermeisten (Unverträglichkeitsreaktionen beachten!) Menschen vertragen. Ich ergänze immer noch gern: Die Pilze sollten ihnen aber auch gut schmecken. |
- Vitalpilze: |
Auch als Heilpilze bezeichnet, die wie Heilpflanzen Stoffe enthalten, die sich in entsprechender Konzentration positiv auf unseren Körper auswirken. Einige muss man besonders zubereiten, um sie zu sich zu nehmen. (Schmetterlings-Tramete, Birken-Porling, Glänzender-Lackporling - z. B. als Pulver oder Tee) Pilze sollte man nicht roh essen. Bei der Zubereitung auch Trocknung) werden aber einige Wirksubstanzen zerstöhrt. Auch sind die Inhaltsstoffe vom Substrat abhängig, so dass diese bei Zuchtpilzen oft in unterschiedlicher Konzentration gefunden werden. Da die Wirkstoffe nicht in allen Teilen des Pilzes gleich hoch konzentriert vorkommen, sollten ganze Fruchtkörper Verwendung finden. (Hut, Huthaut, Stiel, Lamellen, Röhrenfutter) |
*) DGfM = Deutsche Gesellschaft für Mykologie
Vergessen sollte man nicht, dass es auch geschützte Pilzarten gibt, obwohl beim Schutz der Pilze der Schutz der Biotope bzw. Habitate die größere Bedeutung hat. Artenschutz:
Bei dieser Einteilung wird nicht berücksichtigt, dass die Pilze weit mehr Verwertung finden. So zum Beispiel: zur Arzneimittelgewinnung, zur Lebensmittelherstellung (Brot, Bier, Käse usw.), zur Bodenverbesserung und -entgiftung, aber auch zum Basteln und Färben. Die eigentliche Aufgabe in der Natur besteht aber im Abbau von organischen Substanzen - also als "Müllverarbeitung und -beseitigung" in der Natur. Ohne Pilze würde der Kreislauf in der Natur nicht funktionieren.
Hier einige Beispiele für:
Giftpilze: |
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Fliegenpilz |
Karbol-Egerling |
Mutterkornpilz |
Gift-Häubling |
Grüner Knollenblätterpilz |
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Keine Speisepilze: |
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Anemonen-Becherling |
Kragen-Erdstern |
Violetter Schichtpilz |
Puppen-Kernkeule |
Herkules-Keule |
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Speisepilze: |
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Blasser Pfifferling |
Herbsttrompete |
Trüffel |
Schwefel-Porling |
Steinpilz |
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Vitalpilze: |
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Glänzender Lackporling |
Buchen-Schleimrübling |
Schmetterlings-Tramete |
Igel-Stachelbart |
Schiefer Schillerporling |
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geschützte und Rote-Liste Arten: |
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Gelbstieliger Trompetenpfifferling |
Dorniger Stachelbart |
Schönfuß-Röhrling |
Fransiger Wulstling |
Anhängsel-Röhrling |